Moderne Kunst

Tongeren war bereits unter römischer Herrschaft seiner Zeit weit voraus. Und auch heute nehmen Gegenwart und Zukunft im Straßenbild einen wichtigen Platz ein.

Barbara Wyckmans initiierte das Kunstprojekt „De 9de Maand“ (Der 9. Monat). Im Rahmen dieses langfristigen Ausstellungsprojekts wird alle zwei Jahre ein zeitgenössisches Kunstwerk im Stadtzentrum von Tongeren aufgestellt. So erhält die älteste Stadt eine neue moderne Kunstroute, die quer durch das berühmte Kulturerbe verläuft, und bestätigt ihr Image als Trendsetter.

Luizado

Diese sechs Meter hohe Skulptur des Künstlers Nick Ervinck ist inspirierd auf der Jupitergigantengruppe im Gallo-Römischen Museum.

Roman Riots

Das Kunstwerk Roman Riots von Nadia Naveau ist eine moderne Interpretation der Kentauromachie, einem Zentaurenkampf der griechischen Mythologie, der sich in der Kunst des klassischen Altertums häufig findet. Von dieser historischen Figurengruppe wurden nur einige Fragmente gefunden. Die fehlenden Teile wurden durch Metall ersetzt. Wer gut schaut, wird durch absurde Elemente überrascht. So trägt Apollo einen Motorradhelm, hat einer der Zentauren einen Taucherhelm und erkennt man einen Rolls Royce … Selbst Comicfigur Popeye erhielt einen Platz in dem Werk.

The Lily Pond

The Lily Pond von Hans Op de Beeck ist eine beeindruckende „lebende“ Skulptur. Das Werk ist eine Interpretation eines reflektierenden Teichs – der allerdings kein Wasser enthält. Die dunkle Oberfläche reflektiert den Himmel, die Beginenhofkirche und die umliegenden Grünflächen. Die Reflexionen von Licht und Umgebung wechseln einander ständig ab. Die Sitzbank dient als netter Treffpunkt oder Platz zum Ausruhen, mit Blick auf die ganzjährig blühenden Seerosen (aus Bronze).

To the Point

(Liliane Vertessen - Museumsplatz) / Das Werk To the Point verweist einerseits auf die Vielschichtigkeit von Tongeren. Die römische Ebene liegt inzwischen einige Meter tief. Der ‚Pfeil‘ weist daher auch symbolisch auf den Punkt hin, von dem unsere Geschichte (aber auch unsere Zukunft) ausgeht ... Andererseits verweist dieses Kunstwerk auch auf die wichtige Rolle des Gallo-Römischen Museums. ‚To the Point‘ im Sinne von ‚zur Sache kommen‘. Die Künstlerin bezieht sich hierbei auf die Funktion eines Museums als Einrichtung, in der Einwohnern und Besuchern auf klare und deutliche Weise die Vergangenheit unserer Stadt und Region erläutert wird.

The Third Paradise

Michelangelo Pistoletto

Tongeren arbeitet mit dem italienischen Künstler Michelangelo Pistoletto zusammen, einem wichtigen Vertreter der Arte Povera, bei der einfache Materialien verwendet werden. Pistoletto kreierte „The Third Paradise“, das Dritte Paradies. Darin begibt sich der Mensch auf die Suche nach einem nachhaltigen Gleichgewicht mit der Natur. Ein neues Unendlichkeitszeichen symbolisiert seine Denkweise: zwei kleine Kreise und dazwischen ein zentraler Ring, in dem beide Kreise verschmelzen.

Tongeren engagiert sich kontinuierlich dafür, die Philosophie von Michelangelo Pistoletto zu verbreiten.

Le Prince Evêque

Dieses Kunstprojekt stammt vom Künstlerduo „Le Prince Evêque“, wurde aber von der Philosophie von Pistoletto inspiriert. Das Werk repräsentiert drei Tumuli (gallo-römische Grabhügel), die die Landschaft in und um Tongeren prägen. Der mittlere Hügel ist größer als die zwei äußeren und durch sein Zentrum verläuft ein senkrechtes Rohr mit einem Spiegel, der den Himmel reflektiert. Die resultierende Silhouette stellt den oberen Teil des Third Paradise-Symbols dar.

In memoriam

Renato Nicolodi (°1980) versucht, mit seinen Werken eine universelle Sakralität zu beschwören. Seine Werke sind monumentale Fanale für den Menschen von heute, der in einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft lebt, in der alles in Frage gestellt wird. Sie sind visuelle Ankerpunkte, die den Betrachter zum Nachdenken und Meditieren einladen.

Spuren der Geschichte

Die Zeichnungen, Skulpturen und Installationen des belgischen Künstlers Wesley Meuris (*1977) haben einen ausgeprägten architektonischen oder gar wissenschaftlichen Charakter. Dinge, die auf den ersten Blick wie Strukturen oder Vorrichtungen zur Präsentation von Werken oder anderen Artefakten aussehen, sind in Wirklichkeit selbst Kunstwerke. Indem er diese Mechanismen und Demonstrationsobjekte ans Licht bringt, zeigt Wesley Meuris unsere Art und Weise auf, die Dinge zu präsentieren und zu betrachten. Indem er zum Beispiel leere Vitrinen, Sockel oder architektonische Situationen ausstellt, die auf die einfachsten Apparaturen reduziert sind, will er uns Dinge zeigen, die sich unserem Blick normalerweise entziehen, die aber dennoch eine ursprüngliche Rolle in unserer täglichen Interpretation der uns umgebenden Welt spielen. Seine Skulpturen und Installationen werden oft von Zeichnungen und analytischen Diagrammen begleitet, die den funktionalen Charakter dieser Gegenstände verstärken.

Shelter

„Egozentrik, Ungleichheit und unser sozioökonomisches Modell treiben die Menschen auseinander. Wir entfremden uns voneinander und von unserer Umwelt. Dies führt zu Einsamkeit, Traurigkeit und Ängsten. Els Dietvorst schafft Kunst aus der Not heraus, aus der Hoffnung auf Veränderung. Mit ihrer Arbeit kreiert sie Orte der Begegnung, Möglichkeiten des Zusammenseins, des Teilens und des gemeinsamen Handelns.“
Für den Pliniuspark in Tongeren schuf Els die Skulptur „Shelter“ (dt. Unterstand). Das Werk verbindet eine Reihe wesentlicher Elemente, die in der Geschichte unserer Stadt präsent sind, aber auch für den künstlerischen Weg, den Els beschreitet, von Bedeutung sind.

Das Kunstwerk „Voor de Dag“

Die Zeichnungen, Skulpturen und Installationen des belgischen Künstlers Wesley Meuris (*1977) haben einen ausgeprägten architektonischen oder gar wissenschaftlichen Charakter. Dinge, die auf den ersten Blick wie Strukturen oder Vorrichtungen zur Präsentation von Werken oder anderen Artefakten aussehen, sind in Wirklichkeit selbst Kunstwerke. Das Kunstwerk „Voor de Dag“ von Wesley Meuris lehnt sich eng an die Eigenheiten und Geschichte des Gebäudes an, ohne sie zu dominieren.

Auf beiden Seiten des Gebäudes befanden sich einst zwei schön gearbeitete Laternen. Diese zeugten von handwerklichem Können. Nur eine der beiden Laternen ist erhalten geblieben. Diese Laterne wurde im Rahmen der Restaurierung des Rathauses wieder angebracht. Sie befindet sich auf der linken Seite des Gebäudes.

Für die rechte Seite wurde eine Kopie der bestehenden Laterne gefertigt.

So können wir die frühere Symmetrie wiederherstellen. Die neue Laterne wurde allerdings komplett aus einem reflektierenden und spiegelnden Material hergestellt.

Diese Seite empfehlen